Parameter von Schmierfetten
Grundlegend besteht ein Schmierfett aus 3 verschiedenen Komponenten:
- Einem Mineralöl oder Syntheseöl als sogenanntes Grundöl, das die grundlegenden Schmiereigenschaften mit sich bringt.
- Einem Verdicker auf Seifen- oder Nichtseifenbasis, der die Viskosität des Grundöles erhöht, um den Einsatz als Schmierfett zu ermöglichen.
- Optional verschiedensten Additiven, die dem Schmierfett unterschiedliche Eigenschaften geben (Antikorrosion, Antioxdation, Verschleißschutz, Festschmierstoffe, ...).
Da sowohl der chemische Aufbau, als auch die mechanischen Eigenschaftes eines Schmierstoffes sehr komplex ausfallen, gibt es verschiedenste Parameter, um diesen einzuordnen.
Viskosität
Die kinematische Viskosität eines Schmierstoffes ergibt sich aus der dynamischen Viskosität (also der Zähigkeit eines Fluides in seinem Fließverhalten) und der Dichte dieses Stoffes. Die kinematische Viskosität wird für Schmierstoffe meist in mm²/s angegeben. Um die Werte untereinander vergleichbar zu gestalten, wird die kinematische Viskosität standardmäßig für die Temperaturen von 40°C und 100°C angegeben.
Tropfpunkt
Um das Temperaturverhalten eines Schmierstoffes anzugeben, wird einerseits der Bereich der Gebrauchstemperatur in °C angegeben. Andererseits wird der sogenannte Tropfpunkt angegeben. Um den Tropfpunkt zu ermitteln, wird der jeweilige Schmierstoff in einen genormten Trichter mit kleiner Öffnung gegeben und erhitzt. Die Temperatur, bei der sich der erste Tropfen unten an der Öffnung ablöst, nennt man Tropfpunkt. Er gibt also eine Aussage über das Fließverhalten unter Temperatureinfluss.
Walkpenetration
Im ersten Absatz wurde die kinematische Viskosität beschrieben. Diese wird im Fall eines Schmierfettes jedoch nur für das darin enthaltene Grundöl angegeben. Um die Konsistenz von Schmierfetten zu bestimmen, wird die sogenannte Walkpenetration eingesetzt. Hierfür wird das Schmierfett zuerst mechanisch "gewalkt" und anschließend in einen Prüfbecher gefüllt. Ein Metallkegel wird auf die Schmierfettoberfläche gesetzt und drückt mit einer Prüfkraft in das Fett. Daraus ergibt sich eine Eindrucktiefe des Kegels, auch Walkpenetration genannt. Diese Walkpenetration wird in Zehntel Millimeter gemessen und aus ihr lässt sich eine sogenannte NLGI-Klasse für das Schmierfett ermitteln. Diese und weitere Schmierstoffinformationen finden Sie unter dem Abschnitt Schmierstoffe.
Konsistenz von Fetten
Bestimmung der NLGI-Klassenzugehörigkeit anhand der Walkpenetration nach ISO 2137
NLGI-Klasse | Walkpenetration | Zentral- | Getriebe- | Gleit- | Wälz-lager | Wasser- | Block- | |
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000 | 445 bis 475 | Fließfette | X | X |
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00 | 400 bis 430 |
| X | X |
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0 | 355 bis 385 |
| X | X |
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1 | 310 bis 340 | weiche Fette | X | X |
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2 | 265 bis 295 |
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| X | X |
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3 | 220 bis 250 |
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| X | X |
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4 | 175 bis 205 |
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| X | X |
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5 | 130 bis 160 | harte Fette |
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| X |
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6 | 85 bis 115 |
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| X |
Weitere Begriffe und Kennwerte für Schmiefette
Daten | Maß | Aussage |
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Dichte | Masse/Volumen | Identifikations-Hilfsgröße |
Grundölviskosität | ISO VG | Lasttrage- und Verschleißverhalten |
Tropfpunkt | °C | Abtropfverhalten |
(Walk-)Penetration | 0,1 mm | Steifigkeit |
Scheinbare dynamische Viskosität | mPas | innerer Widerstand eines Fettes |
Fließdruck | Mbar/Temp. | Anhaltspunkt für untere Gebrauchstemperatur |
Oxidationsbeständigkeit | Druckabfall | Hinweis auf Alterung |
Wasserbeständigkeit | visuelle Beurteilung | Emulgieren des Schmierfettes |
Korrosionsschutzwirkung | visuelle Beurteilung | Korrosionsschutz von Schmierfett |
Ölabscheidung | % der Masse | Ausbluten des Schmierfettes |
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