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Thermische Bezugsdrehzahl - Thermisch zulässige Betriebsdrehzahl - Grenzdrehzahl
Die für den Betrieb ausschlaggebende maximal zulässige Drehzahl kann durch verschiedene Kriterien begrenzt werden. Der größte Einflussfaktor ist die Betriebstemperatur, welche mit steigender Drehzahl anwächst. Je nach Betriebsbedingungen können hohe Drehzahlen einen negativen Einfluss auf die Schmierstoffversorgung im Wälzkontakt oder die Gleitanteile der Abwälzkinematik haben. Weitere Einflussfaktoren sind Reibanteile der Dichtung bei abgedichteten Wälzlagern, Laufruhe, Geräuschentwicklung und Vibrationen.
Thermische Bezugsdrehzahl
Die thermische Bezugsdrehzahl nϑr ist eine Hilfsgröße zur Berechnung der thermisch zulässigen Drehzahl nϑ. Die thermische Bezugsdrehzahl ist in ISO 15312 genormt und beschreibt die Drehzahl, unter der sich bei Bezugsbedingungen (siehe ISO 15312) eine Lagertemperatur von 70°C einstellt.
Thermisch zulässige Betriebsdrehzahl
Die thermisch zulässige Betriebsdrehzahl nϑ benötigt eine aufwändigere Berechnung, liefert dafür aber auch realitätsnähere Ergebnisse. Sie ist in DIN 732:2010 definiert und basiert auf der Reibungsleistung und der daraus hervorgehenden Wärmebilanz im Wälzlager. Sie ist dann erreicht, wenn die Reibung im Wälzlager genau so viel Wärme erzeugt, wie das Wälzlager in seiner Einbausituation ableiten kann.
Grenzdrehzahl
Die Grenzdrehzahl nG oder auch kinematisch zulässige Drehzahl basiert auf Erfahrungen aus der Praxis und ist somit ein vom Hersteller empirisch festgelegter Wert. Hierzu wird das Wälzlager im realen Betrieb untersucht, wodurch zusätzliche Kriterien wie Laufruhe, Dichtfunktion und Fliehkräfte berücksichtigt werden.
- Technik
- Wälzlager