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Käfigbruch
Käfige halten nicht nur die Wälzkörper auf Abstand, sondern übernehmen funktionelle Aufgaben der Gesamtkonstruktion. Sie müssen daher bei der Lagerauswahl und Lebensdaueroptimierung berücksichtigt werden. Probleme beim Einsatz von Wälzlagern werden vergleichsweise häufig durch eine falsche Käfigwahl verursacht – und zwar vor allem dann, wenn in einer Anwendung hohe Beschleunigungen auftreten. Der Hintergrund: Die Wälzkörper und der Käfig eines Rillenkugellagers werden nicht simultan beschleunigt, insbesondere nicht im entlasteten Bereich: Bei Drehzahländerung des Wälzlagers wird die Beschleunigung durch den Wälzkontakt im belasteten Bereich von den Lagerringen auf die Wälzkörper übertragen. Erst wenn die beschleunigten Kugeln auf die Käfigtaschen treffen, wird dieser ebenfalls mitbeschleunigt – je nach Anwendung einige hundert Mal am Tag. Das kann mit der Zeit zu Beschädigungen an dessen schwächsten Stellen – den Nieten – führen. Auch starke Vibrationen, wie beispielsweise in Rüttelmaschinen können einen Käfigbruch verursachen.
Fazit: Je extremer die Einsatzbedingungen, desto stärker müssen die einzelnen Komponenten an diese Betriebsumgebung angepasst werden. Im Bereich der Käfige steht eine große Vielfalt an Ausführungen zur Verfügung (siehe Tabelle), so dass sich für jede Anwendung das optimale Modell finden lässt.

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