Unsere Kompetenz für den Anlagenbau
Der Anlagenbau in der Schwerindustrie stellt besondere Herausforderungen an die Wälzlagertechnik. Recycling- und Abfallanlagen, Stahl- und Kieswerke sowie die Zementindustrie sind extreme Einsatzgebiete, schließlich sind die Wälzlager hier Staub und Dreck, hohen Temperaturschwankungen und nicht zuletzt Stößen und Vibrationen ausgesetzt. Deshalb muss die Lagertechnik besonders robust und langlebig ausgelegt sein.
Die Anforderungen im Überblick:
- extrem hohe Belastbarkeit
- Stoß- und Vibrationsbelastungen
- niedrige Drehzahl
- besondere Anforderungen an die Tribologie
- sehr gute Abdichtung gegen Verschmutzung und optimaler Korrosionsschutz
- einfache Wartung / Montage / Demontage
ABEG®-Leistungsklassen für den Anlagenbau
Hohe Belastungen, geringe Geschwindigkeiten bzw. Drehzahlen stellen besondere Anforderungen an die Schmierstoffe, da Tragzahlen allein nicht zu einer langen Lebensdauer beitragen können. Der Fokus liegt demnach auf hochbelastbaren Wälzlagerfetten und hervorragende Dichtungstechnik. Mithilfe der ABEG®-Methode identifizieren wir funktionskritische Lagerstellen, die durch gezielte Optimierung die Gesamtlebensdauer des Aggregates verlängern. Gleichzeitig vermeiden wir Überdimensionierung und unterstützen Konstrukteure Einsparpotenziale dort zu realisieren, wo es sinnvoll ist – zum Beispiel durch den Wechsel auf kostengünstigere Wälzlager einer anderen ABEG®-Leistungsklasse, die dennoch die Anforderungen der jeweiligen Anwendung auf ganzer Linie erfüllen. So schaffen wir ökonomischen Spielraum für branchenspezifische Produkte, mit z. B. herausragender Dichtungstechnik.
Anwendungsbeispiele für den Anlagenbau
Stehlagereinheiten in Becherwerken: Hoch hinaus mit der richtigen Wälzlagertechnik
Die Gurtbecherwerke der BEUMER Maschinenfabrik GmbH & Co. KG sind wahre Kraftpakete im Bereich der Senkrechtförderung von Schüttgut: Sie gewährleisten eine hohe Verschleißbeständigkeit auch bei stark abrasiven Stoffen und können Förderleistungen bis 2.000 Kubikmeter pro Stunde erbringen. Die Lagerung der Antriebstrommel erfolgt mit speziellen Stehlagern von Findling Wälzlager mit Wellendurchmesser von 60 bis 300mm. Die Produkte müssen hohe Lasten bei niedrigen Drehzahlen von 30-45 Umdrehungen pro Minute unterstützen und bei Temperaturen von -25°C bis 40°C einsetzbar sein. Kein Problem für die nachschmierbaren Pendelrollenlagereinheiten von Findling, bei denen Fette mit einer Viskosität von 220 zum Einsatz kommen. Bei einem Wellendurchmesser von 60-140 mm fällt die Wahl auf eine Zweilippendichtung, bei größeren Wellendurchmessern auf eine Labyrinth-Dichtung. Findling liefert Just-in-time unterschiedlich konfigurierte Gehäuselagereinheiten mit oder ohne Enddeckel bzw. Dichtungen. Die Lager verfügen teilweise über ein EU-Ursprungszeugnis und sind für den Einsatz sowohl in Europa als auch Übersee bestimmt.
Die Pendelrollenlagereinheiten von Findling Wälzlager überzeugen aber auch unter einem anderen Aspekt: Dem guten Preis-Leistungs-Verhältnis, das der ABEG®-Methode von Findling Wälzlager geschuldet ist. Dabei handelt es sich um eine transparente und berechenbare Entscheidungsgrundlage zur Vermeidung von Über- und Unterdimensionierung von Wälzlagern. Ergebnis der Beratung bei BEUMER war eine über alle 14 Baugrößen optimierte Auswahl der Leistungsklasse, mit der sich Einsparpotenziale von 25-30% realisieren lassen. Wichtig war die Lebensdauerberechnung nach Lnmh unter Berücksichtigung der Schmierung. Wäre die Berechnung nur nach L10 h erfolgt, wäre die Lebensdauer unter dem Ziel von 60.000 h gelegen und ein Einsatz unter den gegebenen Bedingungen nicht möglich gewesen. Unter Berücksichtigung des passenden Fettes und der Lagergeometrie konnten Lebensdauerwerte vom vier- bis zehnfachen der geforderten Lebensdauer erreicht und nachgewiesen werden.
Robuste Lagertechnik für besondere Waschanlagen
Gehäuselager sind bei der Findling Wälzlager GmbH in besonderen Ausführungen erhältlich, die auch für extreme Einsatzbedingungen gut geeignet sind. Die besonders robusten Lösungen bewähren sich unter anderem in den Reisezug-Waschanlagen der KMS Klaus, Müller, Schenk GmbH. Dort können die speziellen Gehäuselager ihre Vorteile auf ganzer Linie ausspielen: Sie überzeugen durch Korrosionsbeständigkeit, Wartungsarmut und nicht zuletzt durch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Ein Beispiel für besonders beständige Lösungen von Findling sind die Flanschlager der Baureihe UCFL. Die Lagereinheit besteht aus einem Zweilochflanschlagergehäuse des Typs FL-209 und einem passenden Lagereinsatz, den KMS in einer M1-Ausführung bezieht. Letzteres bedeutet, dass der gesamte Lagereinsatz brüniert ist – bei diesem Vorgang werden die Werkstücke in eine saure bzw. alkalische Lösung getaucht, wodurch sich eine
Gehäuselager mit hervorragender Dichtungstechnik
FloBack und Schleuderscheibe
Lagereinsätze der UC-Baureihe von FYH verfügen standardmäßig über eine gute Dichtwirkung. Die Schleuderscheibe dreht sich mit dem Innenring und schleudert groben Schmutz bei Auftreffen sofort wieder weg. Die hinter der Schleuderscheibe sitzende FloBack-Dichtung schützt das Lagerinnere vor feinem Schmutz.
Die steigenden Ansprüche an einen funktionierenden Schutz vor Verunreinigungen erfüllt unser Premium-Hersteller FYH durch unterschiedliche, im Lager integrierte Dichtungsausführungen, welche durch weiteres Zubehör ergänzt werden können. Stahlblechkappen werden in eine Nut im Gehäuse eingeklipst (Ausführung E = mit Einstich). Das Innere kann mit Fett gefüllt werden, um die Dichtwirkung noch weiter zu verbessern und um Schmutz zu binden. Gegen sehr groben Schmutz können Gusskappen an das zugehörige Gehäuse geschraubt werden (Ausführung F). Damit auch Flanschlager von hinten besser geschützt werden können, hat FYH die Backside-Guards im Programm.
Die Bilder sind dem Hauptkatalog von FYH entnommen.