Wir haben so viel mehr auf Lager!
Unsere Experten begleiten Sie von der Anfrage bis zur Validierung
Bei uns finden Sie viel mehr als nur eine riesige Auswahl an Wälz- und Gleitlagern. Unsere Ingenieure und Techniker unterstützen Sie bei der Planung und Konstruktion, helfen bei der Auswahl des optimalen Wälzlagers und begleiten Sie durch alle Entwicklungsschritte Ihres Projekts. Durch unser umfangreiches globales Netzwerk an Lieferanten, finden wir immer das technisch und wirtschaftlich perfekte Produkt für Sie und können darüber hinaus (fast) jeden Sonderwunsch erfüllen.
Geschäftsführer Klaus Findling: "Unsere Anwendungsberatung ist mehr als nur ein Service. Sie ist unser Versprechen, maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die den individuellen Anforderungen unserer Kunden haargenau gerecht werden."
Wie können wir Ihnen helfen?
1. Ihre Anfrage
Alles beginnt mit Ihrer Kontaktaufnahme – per E-Mail, Telefon oder Chatfunktion auf unserer Website. Ihre Anfrage markiert den Startpunkt für die Entwicklung einer individuellen Lösung. Das rät unser Experte: „Beschreiben Sie Ihre Anwendung so genau wie möglich. Im besten Fall haben Sie die technischen Daten bereits parat. Je besser wir Ihre Problemstellung kennen, desto präziser können wir Sie beraten.“
2. Klärung von Details und Zielrichtung
Ist Ihre Anfrage eingegangen, beginnt bei uns die genaue Prüfung Ihrer Anwendung. Dazu sammeln wir – unterstützt durch eine standardisierte Checkliste – zunächst im Dialog mit Ihnen alle relevanten technischen Daten. Wir arbeiten Ihre Zielsetzungen (Ersparnisse, Leistungssteigerung, Neuentwicklung, Prototypenbau, …) heraus und definieren auf dieser Basis die Anforderungen. In diesem Zusammenhang vermitteln wir Ihnen auch die ABEG®-Methode zur Lebensdauerberechnung von Wälzlagern. Mit deren Hilfe lässt sich der passende Wälzlagertyp unter der Zielvorgabe des Cost-Sizings, Down-Sizings oder Up-Sizings ermitteln. Sie möchten genauer wissen, wie wir arbeiten? Auf Wunsch erläutern wir Ihnen unsere Vorgehensweise anhand erfolgreich umgesetzter Referenzprojekte.
Wir analysieren Ihre Anwendung und ermitteln die perfekte Lösung
3. Analyse und Bewertung Ihrer Anwendung
Ist der technische Fragebogen komplett ausgefüllt. haben wir alle notwendigen Daten, um die Lebensdauer zu berechnen, die Anwendungssituation zu verstehen und die Anforderungen an das Wälzlager zu bewerten. Die engmaschige Kommunikation mit Ihnen, ist dabei eine wesentliche Voraussetzung für einen zügigen Projektfortschritt.
4. Berechnung
Anhand der gesammelten Daten führen wir eine vollständige Simulation des (der) Wälzlager(s) durch. Diese zeigt, in welcher Leistungsklasse die gewünschte Lebensdauer erreicht wird, und ob bestimmte Anwendungsfaktoren, wie Belastungskollektiv, Schmierungssituation, Temperatur, Drehzahl oder Abdichtung kritisch sind. Auch seitens der Konstruktion gibt es wichtige Faktoren, wie die Einbaubedingungen, die radialen und axialen Abstützungen der Lagerringe und die vorliegenden Passungen.
5. Festlegung der Leistungsklasse und der Ausführung
Basierend auf den Simulationsergebnissen können wir die geeignete Leistungsklasse festgelegen. Dabei ist es uns wichtig, unsere Vorgehensweise so transparent wie möglich zu machen.
Unser Experte zur Vorgehensweise: „Wir erläutern Ihnen die von uns errechnete Lebensdauer des Wälzlagers sowie die dazugehörigen Sicherheitsfaktoren. Neben der Leistungsklasse thematisieren wir auch besondere Ausführungen und Merkmale des Wälzlagers wie Abdichtung, Käfig, Schmierstoff, Schmierstoffmenge und Materialien, damit das Wälzlager unter den jeweiligen Anwendungsbedingungen optimal arbeiten kann.“
Wir finden das passende Fertigungswerk für Ihr Projekt
6. Sourcing und Strategie
Auf Basis der Spezifikationen und der Leistungsklasse suchen wir in unserem globalen Lieferantennetz nach dem geeigneten Werk. Dabei arbeiten wir eng mit unseren Lieferanten zusammen und klären die technische und wirtschaftlichen Details. So stellen wir sicher, dass wir Ihnen ein Wälzlager anbieten, das all Ihre Spezifikationen abdeckt.
7. Bemusterung
In Absprache mit Ihnen liefern wir die benötigte Menge an Musterteilen. Die Bemusterung selbst können wir – je nach Bedarf – in verschiedenen Stufen durchgeführen:
- Vereinfachter Erstmusterprüfbericht (Deckblattbemusterung)
- Erstmusterprüfbericht (Maße + Werkstoffe)
- Erstmusterprüfbericht nach VDA
- Erstmusterprüfbericht nach VDA und IMDS Eintrag oder
- PPAP (Production Part Approval Process) in verschiedenen Leveln
Validierung und Verbesserungsanalyse - Mit uns gehen Sie auf Nummer sicher!
8. Optional: Validierung
Optional führen wir je nach Projekt und Kundenanforderung zusätzlich weitere Tests durch. Ein sehr umfangreicher, aber gleichzeitig aussagekräftiger Test ist beispielsweise der Lebensdauertest auf einem Leistungsprüfstand. Aber auch Korrosionstests (Salzsprühnebeltest) oder Werkstoffprüfungen sind möglich.
Hier geht’s direkt ins Qualitätslabor
9. Optional: Verbesserungsanalyse
Zeigt sich nach der Validierung noch Optimierungsbedarf, werden die Musterlager aus den getesteten Baugruppen ausgebaut und einer Schadensanalyse nach VDI Richtlinie 3822 unterzogen. Dabei hinterfragen wir nicht nur die „bekannten“ Parameter, sondern suchen im Test nach bisher unbekannten Einflussfaktoren auf die Lagerperformance. Entsprechend formulieren wir Verbesserungsvorschläge, die wir im Validierungsprozess erneut einer Überprüfung unterziehen.
Fallbeispiele unserer Anwendungsberatung
Lagerstellen unter der Lupe
Anhand von Lebensdauerberechnungen haben wir Überdimensionierungen in Großgetrieben nachgewiesen und wirtschaftliche Alternativen entwickelt.
Janek Herzog, Anwendungsingenieur bei Findling:
Ein Hersteller von Großgetrieben hatte seit Jahrzehnten Wälzlager eines Wettbewerbers verwendet, ohne deren Einsatz aus konstruktiver Sicht zu überprüfen oder anzupassen. Gemeinsam mit dem Kunden haben wir beispielhaft eine Lagerstelle analysiert und konnten anhand einer Lebensdauerberechnung zeigten, dass diese um mehr als den Faktor 5 überdimensioniert war. Anschließend wurden alle Lagerstellen eines Getriebes nach der ABEG-Methode durchgerechnet und hinsichtlich ihrer Leistungsklasse und Leistungsfähigkeit simuliert und optimiert. Ergebnisse und mögliche Kosteneinsparungen haben wir in Form einer PowerPoint-Präsentation vorgestellt.
Aktuell testet der Kunde von uns bereitgestellte Muster in einem Testlauf. Darüber hinaus haben wir eine Neukonstruktion, die sich im Prototypenstadium befand, auf diese Weise ausgelegt und mit Wälzlagern bestückt.
Maher Chaouch, Anwendungsingenieur bei Findling:
Ein Kompressorhersteller verwendete bis dato Wälzlager eines Mitbewerbers und hatte deren Lebensdauer mit einem Tool des Anbieters simuliert. Um Kosten zu sparen, sollten wir mögliche Alternativen prüfen. Wir sind daraufhin das Berechnungsprotokoll des Mitbewerbers Schritt für Schritt durchgegangen und haben die Ergebnisse zum Vergleich mit unserer ABEG-Software validiert. Dabei haben wir festgestellt, dass die Lebensdauer einiger Wälzlager um ein Vielfaches überdimensioniert war. Die passend ausgelegten Lagerstellen haben wir nicht angerührt und dem Kunden empfohlen, bei den bisherigen Produkten zu bleiben. Für die Lagerstellen mit Optimierungspotential haben wir eine Lebensdauersimulation durchgeführt und die Spezifikationen der Wälzlager angepasst.
Um die Leistungsfähigkeit der neu ausgewählten Lager nachzuweisen, hat ein unabhängiges Prüflabor die bisherige und die optimiere Lösung anhand von Kundenparametern einem Lebensdauertest unterzogen. Das positive Ergebnis des Vergleichstests haben wir unserem Kunden anschließend in einem ausführlichen Meeting präsentiert.
Janek Herzog, Anwendungsingenieur bei Findling:
Oft entsteht die eigentliche Anwendungsberatung aus einem vorangegangenen Projekt, in dem es ein Problem zu lösen gilt. In diesem Fall handelte es sich um eine Schadensanalyse. Die Hauptlagerung des Elektromotors in einer Zentrifuge war ausgefallen und der Kunde bat uns, dem Problem auf den Grund zu gehen. Unsere Prüfung ergab, dass drei der fünf Wälzlagertypen vollständig intakt waren und als Problemquelle ausgeschlossen werden konnten. Den Schmierstoff der schadhaften Wälzlager haben wir in einem externen Labor untersuchen lassen. Diese Analyse zeigte erhöhte Verschleißwerte, sowie eine Überalterung des Schmierstoffs, die auf eine Nichteinhaltung der Fettgebrauchsdauer hinwies. Auch die Schmierstoffviskosität war nicht optimal an die Betriebsbedingungen des Wälzlagers angepasst. Aufgrund dessen konnte der Schmierstoff keinen durchgehenden, tragfähigen Schmierfilm aufbauen, was im Betrieb zu erhöhter Mischreibung führte. Diese Ergebnisse haben wir dem Kunden als Optimierungsmöglichkeit mitgeteilt, um die Lebensdauer des Wälzlagers zu erhöhen.
Das Hauptproblem war jedoch eine Zerstörung der Laufbahnen durch sogenannte Elektroerosion. Die hohen Spannungen des Elektromotors sollten eigentlich durch keramikbeschichtete Wälzlager isoliert werden. Die Schadensanalyse zeigte jedoch, dass die Keramikbeschichtung keine ausreichende Isolationswirkung hatte und angepasst werden musste.
Zusätzlich haben wir den Kunden für das Handling der Wälzlager sensibilisiert, da falsche Handhabung, Lagerung oder Montage zum Abplatzen kleinster Teile der spröden Keramikbeschichtung führen können. Das wiederum hat den Verlust der Isolationswirkung und die beschriebene Elektroerosion zur Folge.