Das Plus an Sicherheit
Unser Anspruch an eine Null-Fehler-Strategie setzt lückenlose Qualitätskontrollen von der Fertigung bis zum Warenausgang voraus. Unsere nationalen und internationalen Zulieferer sowie deren Produkte und Fertigungsverfahren auditieren wir in einem aufwändigen Prozess. Zur Absicherung unseres Qualitätsanspruchs unterhalten wir ein Qualitätslabor und kooperieren mit Prüfinstituten weltweit.
Auch bei der Wareneingangskontrolle und Dokumentation gibt es keine Kompromisse. Unsere Leistungen im Bereich Qualitätsmanagement im Überblick:
Digitalmikroskop
Unser Digitalmikroskop ermöglicht optische 2D- und 3D-Messungen mit einer Messauflösung von 0,05 µm. Damit lassen sich Schliffbilder analysieren, Rauigkeit der Laufbahn und Flanken messen und deren Strukturen vergleichen.
Das Mikroskop erlaubt unter anderem die tiefenscharfe Betrachtung von feinsten Oberflächenmerkmalen sowie die vollständige Erfassung und Vermessung des Objektprofils, die Bestimmung der Oberflächenrauigkeit und des Schliffbildes.
Die optische Vergrößerung bis zum 2000-fachen sowie die bildverarbeitende Software macht die automatisierte Bestimmung der Gefügestruktur zur Materialanalyse möglich.
Geräuschprüfstand
Der Geräuschprüfstand erlaubt die Messung der spezifischen Frequenzbereiche an einem Wälzlager, die wiederum Rückschlüsse auf die Funktions- und Qualitätsmerkmale erlauben. Die Lager können so in verschiedene Geräuschklassen einteilt werden. Diese Methoden verwendet man auch im Condition Monitoring, bei dem die Amplitudenveränderung, also die Stärke der Schwingbeschleunigung, darüber Auskunft geben, ob bereits eine Schädigung am Wälzlager eingetreten ist.
Optisch-taktiles 3D-Koordinatenmessgerät
Unser Koordinatenmessgerät ermöglicht optisch/taktile Messungen in 2D und 3D an einem Wälzlager oder anderen Bauteilen mit einer Messabweichung von ± 3 µm bezogen auf eine Messstrecke von 100 mm und wird insbesondere für die Rundheitsmessung, Lagemessung und zur Überprüfung der Toleranzeinhaltung eingesetzt.
Die gleichzeitige Vermessung mehrerer Bauteile ermöglicht die effiziente Analyse in größeren Serien und Analyse der Maschinenfähigkeit einer ganzen Produktionscharge.
Profil- und Rauheitsmessgerät
Unsere Taktile Messmaschine vereint die Vorteile eines hochdynamischen Konturentastsystems mit dem eines hochpräzisen Rauheitstastsystem.
Mit einer Taststrecke von 140 mm ist eine ausreichende Messspanne für die unterschiedlichsten Wälzlagerbaureihen vorhanden. Eine Messgeschwindigkeit von bis zu 10 mm/s und eine Auflösung von bis zu 6 nm kombinieren eine sehr hohe Auflösung mit einer kurzen Messdauer.
Dies ermöglicht die Messung von Konturprofilen der Laufbahn und damit die Bestimmung der Kontaktgeometrie, was zur Bestimmung und Überprüfung der Tragzahl entscheidend ist. Bei der technischen Beurteilung von Rollen- und Nadellagern sind derartige Messungen besonders bedeutsam, da im Zusammenspiel der Laufbahn- und Wälzkörpergeometrie Kantenspannungen vermieden werden müssen. Vermessung von Freistichen und Radien sowie Rauheitswerte der Bordflächen bei Zylinderrollenlagern sind weitere typische Anwendungsfälle.
Die Messung der Rauheitswerte und Welligkeiten werden durch den einfachen Wechsel des Tastsystems realisiert. Laufbahn und Wälzkörper können so in ihrer Rauheit und ihrem Zusammenwirken ideal vermessen werden.
Lagerluftmessung
Die Vorgehensweise der Lagerluftmessung ist in ISO 1132-2 festgehalten, in welcher zusätzlich in eine sogenannte Methode A und Methode B unterschieden wird. Bei Findling setzen wir Methode A zur Lagerluftmessung ein.
Die Lagerluftmessung erfolgt mit einem Lagerluftmessgerät, welches durch zwei Pneumatikzylinder das Wälzlager vertikal nacheinander in beide Richtungen belastet. Im ersten Schritt erfolgt die Nullstellung. im zweiten Schritt wird der Außenring verschoben und die Messühr zeigt die Lagerluft an.
Nach der Messung wird der Außenring gedreht und die Messung 3 bis 5 mal wiederholt, um verschiedene Stellen des Wälzlagers vermessen zu können. Der Mittelwert aus diesen Messungen wird als Messwert herangezogen.
Dieser Messwert beschreibt also folglich die Verschiebung des Außenrings unter einer vorgegebenen Last, sprich die Lagerluft plus die elastische Verformung des Wälzlagers unter der Prüfkraft. Diese elastische Verformung wird im Nachgang über Korrekturfaktoren wieder subtrahiert, um die reine Lagerluft als Messergebnis zu erhalten.
Diese Art der Lagerluftmessung wird im Hause Findling für Ein- und Zweireihige Rillenkugellager, sowie Zylinderrollanger eingesetzt.
Testtinte
Wälzlager werden im regulären Anlieferungszustand mit Konservierungsöl oder speziellen Wachsen lagerfähig gemacht. Im Rahmen der Sonderbefettung müssen wir bei speziellen Fetten (PTFE) für eine ölfreie, rein metallische Oberfläche sorgen. Der Einsatz von Testtinte ermöglicht eine präzise Überwachung der Reinigungsleitung unserer Anlagen.
Grundsätzlich enthalten Wälzlager nur in Ausnahmefällen bewusst Silikone. Jedoch werden Silikonöle gerne als Trennmittel bei der Herstellung von Dichtungen verwendet oder zur Instandhaltung der Produktionsanlagen, was eine Kontamination der Lager mit sich führt. Für die Gewährleistung der LABS-Freiheit (lackbenetzungsstörende Substanzen), wie dies beim Verkleben, Lackieren oder Bedrucken gefordert wird, kommt spezielle Testtinte zum Einsatz. Um die Oberflächen der Wälzlager LABS-frei zu bekommen, werden die Wälzlager bei Findling plasmagereinigt und die Reinigungsleistung anschließend mit Testtinte überprüft.
Härtemessgerät
Ein wesentliches Qualitätsmerkmal von Wälzlagern ist die Härte des Wälzlagerstahls. Er bestimmt im Wesentlichen die Tragfähigkeit und somit Langlebigkeit. Bereits eine Abweichung von einem HRC reduziert die Lebensdauer um 6%.
Neben der Gefügeanalyse, mit der die Merkmale für die Dauerfestigkeit des Werkstoffes überwacht wird, ist die Härtemessung das wichtigste Kontrollinstrument für eine korrekt durchgeführte Wärmebehandlung.
Bei Edelstahlprodukten aus AISI420, AISI440 oder AISI316L, die jeweils andere Härteeigenschaften aufweisen, hat man über die Härte eine gute Identifizierungsmöglichkeit.
Lehrringe und Grenzlehrdorne
Die Prüfung der Maßhaltigkeit von Nadelhülsen- und Büchsen, Hülsenfreiläufen und Ähnlichem kann nur zerstörend erfolgen. Hierfür verfügen wir über ein umfassendes Sortiment an Lehrringen und Grenzlehrdornen. Dafür pressen wir die Prüflinge in den jeweiligen Lehrring und prüfen die Maßhaltigkeit mit dem Grenzlehrdorn. Bei Hülsenfreiläufen verwenden wir Drehmomentmessgeräte, um die Haltekraft des Freilaufs zu überwachen. Auch für die Werkerselbstprüfung im Wareneingang werden Lehrdorne eingesetzt.
Drehmomentmessung
Um ein Wälzlager zum Drehen zu bringen, bedarf es eines Drehmoments, welches insbesondere durch die Dichtungstechnik und die Befettung beeinflusst ist.
Um dieses Anlaufdrehmoment bzw. Losbrechdrehmoment zu messen, verfügt Findling Wälzlager über Drehmomentmesser, die derzeit den Bereich 0,05 cNm bis 3 cNm abdecken und insbesondere für Kleinlager unter 10 mm Wellendurchmesser Anwendung finden.
Damit verfügt Findling insbesondere für Kunden aus dem Bereich Drehgeber und Sensorik über geeignete qualitätssichernde Werkzeuge.
Fühlerlehren
Lagerluftmessung an Pendelrollenlagern ist ein wichtiger Aspekt für die Montage und den korrekten Betrieb. Insbesondere bei einem konischen Pendelrollenlager mit Spannhülse wird durch die Montage die Lagerluft verringert. Dies kann im Betrieb im schlimmsten Fall zu einer Blockade des Wälzlagers führen. Um diese zu vermeiden, muss die Lagerluft eines Pendelrollenlagers am besten sowohl vor als auch nach der Montage gemessen werden. Diese Messung erfolgt mit Fühlerlehren. Wir überwachen im Wareneingang die Einhaltung der Lagerluft und auf Kundenwunsch vermessen wir die Lagerluft als integraler Bestandteil einer hundertprozentigen Warenausgangskontrolle.