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Axiallager
Wie funktioniert ein Axiallager?
Axiallager sind Wälzlager, die axiale Lasten aufnehmen. Diese Kräfte wirken parallel zur Wellenachse und können je nach Bauart des Lagers von einer oder von beiden Seiten aufgenommen werden.
Das Axiallager besteht aus zwei horizontale Scheiben, zwischen denen sich die Wälzkörper befinden. Diese können entweder durch eine Laufbahn bzw. Nut geführt werden (z.B. Axialrillenkugelager der 5er-Baureihen) oder nicht (z. B. Axialnadellager). Die beiden Scheiben können lose (teilbares Lager) oder gegen ein Auseinanderfallen gesichert sein (z.B. AX-Baureihe).
Im Vergleich zum Radialkugellager ist der Druckwinkel bei einem Axiallager auf 90° (durch die Pendelbewegungen kann ein Axial-Pendelrollenlager leicht davon abweichen) vergrößert, so dass ausschließlich Axiallasten auftreten. Ein weiterer Unterschied zum Radiallager besteht darin, dass alle Wälzkörper gleichmäßig tragen.
Was sind axiale Kräfte?
Axiale Kräfte, sind Kräfte die parallel zur Wellenachse wirken.
Wo werden Axiallager eingesetzt?
Einseitig belastbare Axiallager eignen sich unter anderem für den Einsatz in Armaturen und Hubzylindern. Beidseitig wirkende Lager werden beispielsweise in Werkzeugmaschinen oder in Kranen eingesetzt, wo die axialen Lasten sowohl in Zug- als auch Druckrichtung häufig wechseln.
Axiallager eignen sich bedingt durch ihre Konstruktion nur für geringe Drehzahlen mit niedrigen Fliehkräften, erreichen aber sehr hohe Steifigkeiten und übertragen hohe Lasten. Hierbei gilt, dass die Mindestbelastung der Axiallager mit steigender Drehzahl anwächst. Da die Scheiben nur lose auf den Wälzkörpern aufliegen, drücken Fliehkräfte die Wälzkörper nach außen, was wiederum die notwendige Axialbelastung bestimmt.
Welche Arten von Axiallager gibt es?
Axiallager werden entweder in Ringform oder – für größere Lasten – in Scheibenform ausgeführt. Als Wälzkörper stehen Kugeln (Axial-Rillenkugellager, Axial-Schrägkugellager), Rollen (Axial-Zylinderrollenlager) oder Nadeln (Axial-Nadellager) zur Verfügung.
Die Gruppe der Axiallager unterteilt sich anhand des verwendeten Wälzkörpers in weitere Untergruppen:
- Axial-Rillenkugellager mit starren, nicht selbsthaltenden Rillenlagern und scheibenförmigen Laufbahnkörpern
- Axial-Zylinderrollenlager für große Axialkräfte und Stoßbelastungen
- Axial-Pendelrollenlager, die auch begrenzte Radialkräfte aufnehmen
- Axial-Nadellager für steife Lagerungen bei kleinem Platzbedarf
- Kombinierte Radial-/Axiallager im Sinne einer integrierten Baugruppe

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