
weitere Glossareinträge zum Thema:
Heißlauf
Der Heißlauf eines Wälzlagers manifestiert sich oft durch einen verwaschenen Farbverlauf an den Wälzkörpern oder der Laufbahn (siehe Abbildung). Es handelt sich dabei um kein eigenes Schadensbild, sondern um die Folge eines Schadens oder ungünstigen Betriebsbedingungen, die zum Schmierfilmabriss und/oder einer starken Erhöhung der Reibung führen. Die Verfärbung entsteht durch die Hitzeverfärbung des Stahls. Der Hauptgrund für den Heißlauf ist der langfristige Abriss des Schmierfilmes. Dieser kann auftreten, wenn der Schmierstoff nicht auf die Betriebsbedingungen angepasst, zu alt oder in ungenügender Menge vorhanden ist. Auch eine unzulässige Vermischung/Nachschmierung verschiedener Schmierstoffe kann zum Schmierfilmabriss führen.
Zudem sorgen höhere Temperaturen für das Absinken der Schmierstoffviskosität. Der Schmierstoff wird dünnflüssiger, was den Abriss des Schmierfilmes begünstigen kann. Ist dieser Fall eingetreten, steigt die Reibung stark an und die Temperatur erhöht sich erheblich, was sich bis zum Totalausfall des Lagers gegenseitig beschleunigt.
Abseits des Schmierstoffes können Temperaturausdehnung/-komprimierung der Umgebungskonstruktion oder Verschleiß zu verändertem Betriebsspiel im Lager führen. Dadurch ist der Schmierstoff oftmals nicht mehr an die aktuellen Bedingungen angepasst, was dessen Abriss durch Überbelastung oder Schlupf/Gleitbewegungen verursacht. Auch in diesem Fall steigt die Reibung im Lager stark an und es kommt zum Heißlauf.

- Glossar
- Schadensanalyse