Die Wahl der richtigen Lagerluftklasse | Findling Wälzlager

Tipps zur richtigen Lagerluftklasse

Die Toleranz allein entscheidet, ob das Wälzlager im Betrieb reibungslos läuft? Nein – denn die Laufeigenschaften hängen stark vom Betriebsspiel und nicht nur von der Passungswahl ab. Faktoren wie die Lagerluftklasse, der Werkstoff von Welle und Gehäuse sowie die Wärmeentwicklung sind ebenfalls zu berücksichtigen.

Ein wichtiger Aspekt bei der richtigen Spezifikation eines Lagers ist die Lagerluft. Unterschieden wird generell zwischen radialer und axialer Lagerluft: Nach DIN 620-4 definiert die radiale Lagerluft im nicht montierten Zustand den Freigang des Innenrings in radialer Richtung. Sie wird über die Kugelsortierung im Lager beeinflusst. Je höher die Lagerluftklasse, desto größer das Spiel im Lager.

Die axiale Lagerluft hingegen beschreibt den Freigang des Innenrings in axialer Richtung. Sie resultiert aus der Innenkonstruktion des Lagers, wie z.B. der Schmiegung der Ringe, wodurch sie sich von Hersteller zu Hersteller unterscheiden kann und nicht normiert ist. Bei der Wahl der Lagerluft gilt es einige grundlegende Regeln zu befolgen.

Zum Beispiel wird bei Hochtemperatur-Anwendungen generell eine höhere Lagerluft empfohlen. Der Grund:Wenn die Temperatur im Betrieb eines Lagers steigt, kann das materialreichere Gehäuse die Wärme in der Regel schneller ableiten, als die dünne Welle. Dadurch ergibt sich zwischen Innen- und Außenring eine Temperaturdifferenz und die Lagerluft nimmt durch die höhere thermische Ausdehnung des Innenringes, bzw. der Welle ab.

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Übrigens: Die richtige Auslegung der Lagerluft ist auch Bestandteil unserer herstellerunabhängigen Wälzlager-Schulungen!

Bei der Auslegung eines Wälzlagers sind auch Faktoren wie die Lagerluftklasse, Werkstoffe sowie die Wärmeentwicklung zu berücksichtigen.
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