Zylinderrollenlager – die radial Starken
Rollen als Wälzkörper haben sich schon im Alten Ägypten beim Pyramidenbau bewährt: Steinblöcke wurden über Holzstämme gerollt und so transportiert. Dieses Rollenprinzip für hohe mechanische Belastungen findet im Industriezeitalter in Wälzlagertechnik wie zum Beispiel Zylinderrollenlagern Anwendung. Tausende von Typen und Hunderte von Baugrößen – Konstrukteuren steht ein differenziertes Portfolio für die tägliche Praxis zur Verfügung. Durch die Verfügbarkeit in vier ABEG®-Leistungsklassen Premium, Supra, Eco und EasyRoll und mittels der effizienten Auswahl- und Berechnungssoftware Quickfinder von Findling Wälzlager finden Anwender schnell die für die jeweilige Applikation optimale Lösung nach technischen und wirtschaftlichen Kriterien.
Je nach Betriebsbedingungen und Leistungsanforderungen kommen Wälzkörper aus Stahl oder Keramik zum Einsatz; in universellen Standardanwendungen sind diese in der Regel Stahlkäfiggeführt. Bei hohen bis extremen Belastungen empfehlen sich "E"-verstärkte Ausführungen mit bis zu 80 Prozent höherer Lebensdauererwartung. Durch die Kombination aus einer speziellen Kontaktgeometrie und besonders verschleißfestem Wälzlagerstahl eignen sich diese Premium-Produkte für hoch belastete und schnell laufende Wellenlagerungen. Sie zeichnen sich zudem durch geringe Geräuschentwicklung aus. Wegen der günstigen Abrollverhältnisse und niedrigen Reibung sind Zylinderrollenlager mit Käfig für Applikationen mit hohen Drehzahlbereichen geeignet. Noch höhere Tragzahlen bieten vollrollige, ohne Käfig konstruierte Zylinderrollenlager. Diese hochsteifen und kompakt bauenden Zylinderrollenlager finden bei extremen Belastungen wie in Exzenterpressen oder in Laufrollen von Kranen Anwendung. Aufgrund der höheren Reibung in der Kontaktzone der Rollen sind die Umdrehungsgeschwindigkeiten vergleichsweise gering. Als abgedichtete Ausführung sind die Lager bereits auf Lebensdauer vorgefettet und lassen sich besonders schnell und einfach montieren. Damit ist diese Lösung besonders wirtschaftlich. Mehrreihige Lagerungen bilden die „Königsklasse“ der Zylinderrollenlager. Die parallele Anordnung der Zylinderrollen in einer Baugruppe ermöglicht Platz sparende Konstruktionen bei höchsten Tragzahlen. Hier kommen vornehmlich Sonderlager zum Einsatz, die in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden entwickelt werden.
Die Bauformen der Zylinderrollenlager unterscheiden sich durch die Anordnung der Borde. Zu den einreihigen Standardlagern gehören beispielsweise die Ausführung N mit einem bordlosen Außenring und zwei Borden am Innenring und das „Gegenstück“ NU mit zwei Borden am Außenring und einem bordlosen Innenring. Beide können als Loslager eingesetzt werden, da sich die Rollen auf dem jeweils bordlosen Ring zwanglos verschieben können. NJ-Lager mit zwei Borden am Außenring und einem Bord am Innenring können Axialkräfte in einer Richtung aufnehmen. NUP-Lager mit zwei Borden am Außenring, einem festen Bord am Innenring sowie einer losen Bordscheibe empfehlen sich zum Einbau als Festlager, wie auch eine NJ-Ausführung mit einem Winkelring. Somit ist je nach Lagerausführung und unter Berücksichtigung von Schmierung sowie Betriebstemperatur neben der Aufnahme hoher radialer Kräfte auch mäßige axiale Belastung möglich. Die Wahl des Käfigmaterials wie Stahl, Messing, Polyamid oder PEEK wird ebenso wie die Befettung gemäß den jeweiligen Betriebsbedingungen getroffen. So können Lager der Premium-Klasse mit einem Käfig aus Stahl bei Temperaturen von bis zu + 150 °C eingesetzt werden; höhere Temperaturen lassen sich mit einer speziellen Wärmestabilisierung (Ausführungen S0, S1 oder S2) realisieren.
Welche Bauform für welchen Anwendungsfall, ob in ein-, zweireihiger oder mehrreihiger, gedichtet oder mit kegeliger Bohrung – bei der Findung bzw. der Entwicklung der optimalen Lösung profitieren Anwender von Findlings jahrzehntelangem Applikations- und Produkt-Know-how, das in die Beratung einfließt.
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