Lebensdauer (3/4) - Nominelle Referenzlebensdauer

Das Präfix "Referenz" vor der Lebensdauer weist auf eine computergestützte Simulation der Lebensdauer hin. Die nominelle Referenzlebensdauer L_10r, bzw. L_10rh wird somit berechnet, wie auch die nominelle Lebensdauer. Der Unterschied ist, dass hier noch weitere Detaillierungsgrade einfließen, die im Fall der nominellen Lebensdauer nicht berücksichtigt werden, oder als Anhaltswerte immer gleich und ohne Bezug zu den realen Betriebsbedingungen berechnet werden.

Die Berechnung der nominellen Referenzlebensdauer nach DIN 26281 setzt die Berechnung der Lastverteilung im Wälzlager voraus. Die Lebensdauer wird berechnet unter zusätzlicher Berücksichtigung von:

– Betriebsspiel oder Vorspannung der Lager
– Belastungsbedingte Druckwinkelverlagerung der Kugellager
– Profilierung von Rollen und Laufbahnen
– Einfluss von Freistichen in den Kontaktzonen
– Winkel- und Lagefehlern der Umgebungskonstruktion
– Tatsächliche Kontaktspannung in den Wälzkontakten

Diese Detaillierungstiefe erfordert eine hohe Rechenleistung und ist daher für die Simulation mittels Computersoftware vorgesehen.